Ruhe in Frieden, Heiliger Vater

Artikel vom 21. April 2025

In ehrfürchtigem Gedenken an Papst Franziskus (1936–2025) (Papst 2013-2025)

Ein Leben für die Kirche, ein Herz für die Menschen

 

Am Ostermontag, dem 21. April 2025, ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren verstorben. Die Nachricht erfüllt uns als DJK Vierlinden mit Trauer, aber auch mit tiefer Dankbarkeit und Demut vor dem Leben und Wirken dieses außergewöhnlichen Menschen.

 

Geboren am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires als Jorge Mario Bergoglio, trat er 1958 dem Jesuitenorden bei – nach einer schweren Erkrankung, die ihn in jungen Jahren beinahe das Leben kostete. Seine Berufung, sein Glaube und seine Bescheidenheit sollten ihn fortan begleiten. Er arbeitete zunächst als Chemietechniker, später als Lehrer, bevor er 1969 zum Priester geweiht wurde. Von 1973 bis 1979 war er Provinzoberer der Jesuiten in Argentinien, ab 1998 Erzbischof von Buenos Aires. 2001 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal erhoben.

 

Am 13. März 2013 – nach dem historischen Rücktritt von Papst Benedikt XVI. – wurde er zum 266. Papst der römisch-katholischen Kirche gewählt. Als erster Jesuit, erster Lateinamerikaner und erster Papst seit über 1200 Jahren, der nicht aus Europa stammte, trat er sein Amt unter dem Namen Franziskus an – in Anlehnung an Franz von Assisi, den Heiligen der Armut und des Friedens.

 

Von Beginn an verzichtete Papst Franziskus auf viele äußere Zeichen päpstlicher Macht. Er lebte nicht in den traditionellen Gemächern des Apostolischen Palastes, sondern wählte das Gästehaus Domus Sanctae Marthae als seinen Wohnsitz – näher bei den Menschen, näher bei Gott.

 

Seine Amtszeit war geprägt von Demut, Dialog und einem festen Blick auf die Ränder der Gesellschaft. Er setzte sich unermüdlich für die Schwächsten ein: für Geflüchtete, Arme, alte und kranke Menschen, für den Schutz der Umwelt und die Bewahrung der Schöpfung. Seine Enzyklika Laudato si’ im Jahr 2015 war ein Weckruf für die Menschheit und ein theologischer Meilenstein im Einsatz gegen den Klimawandel.

 

Er reformierte die Kurie, berief erstmals auch Laien – Männer wie Frauen – in Führungsämter, öffnete vorsichtig den Dialog über die Rolle der Frau in der Kirche und sprach sich gegen Ausgrenzung und Ungleichheit aus. Gleichzeitig hielt er in vielen ethischen Fragen an der Lehre der Kirche fest, verstand es aber, Barmherzigkeit und seelsorgerisches Verständnis in den Mittelpunkt zu stellen.

 

Franziskus war ein Papst der Nähe. Ein Seelsorger, der nicht von oben herab sprach, sondern auf Augenhöhe. Er rief zur Geschwisterlichkeit auf – über Religionen, Nationen und Lebenswege hinweg. Er war ein Brückenbauer, ein Friedensstifter, ein Mann des stillen Gebets und der lauten Hoffnung.

 

Für uns als DJK Vierlinden war Papst Franziskus ein Vorbild im gelebten Glauben. Seine Worte haben auch unseren Alltag berührt – in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, im Miteinander auf dem Platz, in unserem Bemühen um Gemeinschaft, Würde und Verantwortung.

 

Er hat uns gezeigt, dass die Kirche dort am stärksten ist, wo sie bei den Menschen ist. Und dass Demut keine Schwäche, sondern wahre Größe ist.

 

Papst Franziskus hat der Welt eine Kirche hinterlassen, die offener ist, menschlicher, verletzlicher – und gerade deshalb glaubwürdiger.

 

Wir verneigen uns mit tiefem Respekt und stillem Gebet.

Ruhe in Frieden, Heiliger Vater. Dein Weg hat Spuren hinterlassen.

 

In tiefer Verbundenheit,

DJK Vierlinden